Vereinsgeschichte

Am Sonntag, dem 15. Januar 1985, wurde der Höfinger Heimatverein im „Alten Höfinger Rathaus“ gegründet.
In den oberen Räumen war das „Heimatmuseum Höfingen“  untergebracht, dort stand auch die Wiege des Vereines.

Der damalige Leiter des Heimatmuseums, Herr Heinrich C. Birnbaum, war auch der Initiator des Vereins. Als ehemaligen Berliner hatte ihn Höfingen mit seiner Umgebung begeistert. Er beschloss, alles zusammenzutragen, was über die Geschichte Höfingens zu finden war, um daraus eine Chronik zu schreiben, die auch gedruckt werden sollte. Das Heimatmuseum lag aber in der Hand der Stadt Leonberg, die ihrerseits eine eigene Chronik zur 750-Jahrfeier vorbereitete und deswegen die Kosten für das Höfinger Projekt nicht übernehmen konnte. So blieb für Höfingen nur die Möglichkeit, den Druck über einen Verein, eben den Höfinger Heimatverein, zu finanzieren.

 

 

 

 

Mitgliedsausweis

Bei der Gründungsversammlung wurden in den ersten Vorstand gewählt:

  1. Vorsitzender: Herr Hans-Joachim Daeneke
  2. Vorsitzender: Herr Helmut Noé

Rechnungsführerin:    Frau Helga Pflüger,
Schriftführerin:            Frau Elisabeth Neubauer,
Beisitzende:                  Frau Ursula Schmidt und Herr Georg Siegert

Die Ziele des Vereins waren in der erwähnten Satzung klar formuliert:

  • den Heimatgedanken wach zu halten,
  • die Verbundenheit der Einwohner mit Höfingen und seiner Geschichte zu stärken,
  • historisches Material von Höfingen zu sammeln, aufzubereiten, herauszugeben und zu aktualisieren,
  • sich für den Schutz erhaltenswerter Gebäude einzusetzen,
  • die Kenntnis der näheren Heimat und weiteren Umgebung durch gemeinsame Besuche von Museen, Ausstellungen und Kunstreisen zu fördern und die Arbeit des Heimatmuseums zu unterstützen.“

Die Übernahme der „Sternwarte Höfingen“, welche dem Verein von Herrn Julius Neumann geschenkt wurde,  machte 1987 eine Satzungsergänzung notwendig:

  • und die Sternwarte Höfingen zu betreiben und zu unterhalten.

Eigentlich passte die Gründung des Heimatvereins nicht in die damalige Zeit, schon deshalb nicht, weil nach der Gemeindegebietsreform die Integration der Teilgemeinden das erklärte Ziel der Stadt Leonberg und überdies der Begriff „Heimat“ eher verpönt war. Der Heimatverein aber wollte die Verbundenheit der Bürger mit Höfingen stärken und den Heimatgedanken wach halten. Viele Bürger, die ihre Heimat hatten verlassen müssen, fanden durch den Verein einen besseren Kontakt zu der neuen Heimat. (immerhin kamen zwischen 1945 und 1961 in Höfingen zu den 1600 Einwohnern 744 Vertriebene und 156 Flüchtlinge). 2009 hatte Höfingen fast  siebentausend Einwohner.

Der Verein hatte das Bedürfnis der Bürger richtig eingeschätzt. Die Mitgliederentwicklung zeigt dies deutlich: 1985: 32 / 1987: 169 / 1995: 190 / 2000: 223 / 2004: 226  Mitglieder.

Herr Birnbaum begann sofort mit seinen Arbeiten für das Höfinger Heimatbuch. Er konnte  die wertvollen umfangreichen Vorarbeiten des ehemaligen Schulrektors Gustav Hahn übernehmen. Durch Nachforschungen im Hauptstaatsarchiv Stuttgart und den Landesarchiven und durch den Kontakt mit angesehenen Geschichtswissenschaftlern konnte er seine Arbeit ergänzen und wissenschaftlich absichern. Ein Autorenteam half ihm bei der Formulierung der Texte und den Arbeiten für die Drucklegung, so dass das Höfinger Heimatbuch bereits 1987 erscheinen konnte.

Der Erfolg des Buches ermutigte ihn, auch eine Geschichte der Truchsessen von Höfingen zu schreiben und zu veröffentlichen.

Besondere Bedeutung für Höfingen hat das Fleckenlagerbuch aus dem Jahre 1593, das Rechte und Pflichten in den damaligen Ortschaften („Flecken“) enthält. Diese alte Schrift ist schwer lesbar, weshalb Herr Birnbaum das Buch in heute lesbare Schrift „übersetzte“.

Im Rahmen des „Wettbewerbs zur Auszeichnung kommunaler Bürgeraktionen“ erhielt Herr Birnbaum 1988 für seine Leistungen Dank und Anerkennung vom Land Baden-Württemberg.

Soviel Engagement  spornte auch andere Mitglieder des Vereins zu beachtlichen Leistungen  an:

  • Ortshistorische Karte mit Bezeichnung historischer Gebäude
    und durch Wanderwege ergänzt                                                                     Herr Siegert
  • Ortshistorische Gebäude beschildert                                                             Herr Siegert
  • Lesungen heimatlicher Dichtung                                                                    Frau Neubauer
  • Auszeichnung von Bauherren, welche Ihre Häuser renoviert haben.     Frau Neubauer
  • Aktion „Höfingen soll schöner werden“                                                         Frau Neubauer
  • Bilder und Karten mit Höfinger Motiven                                                       Herr Howad

Daneben hat sich der Verein für die Vor- und Frühgeschichte interessiert:

Durch Ausgrabungen wurde gefunden, dass die Höfinger Gemarkung schon seit sechstausend Jahren durchgehend besiedelt war. Diese Ausgrabungen wurden von dem Arbeitskreis für Vor- und Frühgeschichte  (Leitung Ede Bernt) und dem Landesdenkmalamt Baden-Württemberg (Leitung Frau Ute Seidel) durchgeführt, jeweils unter der tätigen Mithilfe vieler Höfinger Bürger. Durch eine Spendenaktion konnte der Verein mit beinahe fünftausend DM die Grabungsarbeiten finanziell unterstützen.

Es gab weitere Aktivitäten:

Die Geologie der Höfinger Gemarkung und die Ökologie der hiesigen Gegend wurden durch ausgewiesene Fachleute allen Interessierten innerhalb und außerhalb des Vereins in Vorträgen und Rundgängen nahe gebracht.

Der Arbeitskreis Sternwarte gab in Vorträgen und bei Sternwartenführungen Ein- und Ausblicke in die Astronomie und in den Sternhimmel.

Regelmäßige, immer gut besuchte, zum Teil mehrtägige Kulturfahrten führten zu vielen Zielen innerhalb und außerhalb von Banden-Württemberg. Diese Fahrten wurden von Herrn Hans-Joachim Daeneke, geplant und geleitet.

Der Verein ist Mitglied im Stadtverband für Kultur der Stadt Leonberg und war dort mehrere Jahre in dessen Vorstand aktiv.

Am 27. Januar 2005 hat der Vorsitzende Hans-Joachim Daeneke nach 20 Jahren die Leitung des Höfinger Heimatvereins an Frau Bärbel Schmidt übergeben.

Im Jahre 2007 erweiterte der Verein sein Betätigungsfeld erheblich, auf Initiative von Uwe Freund trat die, von ihm 2002 gegründete, sehr aktive Künstlergruppe „Höfinger Kunstportal“ als neuer Arbeitskreis ein und der Name des Vereins wurde in „Höfinger Heimat- und Kulturverein e.V.“ geändert. Gleichzeitig überließ die Stadt Leonberg das Obergeschoss des Alten Höfinger Rathauses dem Verein zur kulturellen Nutzung.

In dem „neuen“ Verein sind nun drei Gruppen als Arbeitskreise vertreten:

  1. der Arbeitskreis Heimatthemen,
  2. der Arbeitskreis Kunstportal mit Kunststammtisch,
  3. der Arbeitskreis Sternwarte.

Zusätzlich gibt es folgende Treffs:

  • Fototreff
  • Wollspinnen
  • Trommeln

Der neue Verein steht seit 17.04.2007 unter der Leitung von Herrn Uwe Freund.

Die Vorsitzenden bis heute:

 

15.01.1985 – 27.01.2005      Hans-Joachim Daeneke

 

 

 

27.01.2005 – 27.04.2007     Bärbel Schmidt

 

 

 

27.04.2007 – heute               Uwe Freund